Studie: Digitalisierung im Krankenhaus. Mehr Technik - bessere Arbeit?

Auszüge aus der Studie "Digitalisierung im Krankenhaus. Mehr Technik - bessere Arbeit?" von Bräutigam.

Die Studie von Bräutigam et al. verfolgt das Ziel, den bisher noch lückenhaften Wissensstand zu den Folgen der Digitalisierung des Krankenhauses zu vertiefen. Fokus hierbei ist vor allem auch die konkreten Erfahrungen, Interessen und Strategien der Beschäftigten im Krankenhaus zu beleuchten. Im folgenden haben wir die wichtigsten Punkte der Studie "Digitalisierung im Krankenhaus. Mehr Technik - bessere Arbeit?" für Sie zusammengefasst.

Hintergrund und Ziele der Studie

Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft und unsere Arbeitswelt. Dies bringt einerseits Veränderungen mit sich, aber stellt Arbeitnehmer:innen gleichzeitig vor neue Herausforderungen. Gerade die Folgen der Digitalisierung der Gesundheitsbranche, speziell im Krankenhaus, sind bisher kaum empirisch hinterlegt. Die Studie möchte das Verständnis schärfen, inwiefern technische Innovationen im Krankenhaus für eine verbesserte Qualität der Versorgung sorgen, Zeitersparnisse erzielen, oder auch wie die gewonnene Zeit genutzt wird.

Hierbei werden bei den Beschäftigten unter anderem die individuelle Akzeptanz digitaler Technologien und der Anwendung dieser mit veränderten Arbeitsprozessen untersucht. Ziel ist es herauszufinden wie die Beschäftigten den Wandel wahrnehmen. Die Ergebnisse werden nach den verschiedenen relevanten Personengruppen im Krankenhaus kategorisiert.

Die Perspektive des Management

Die Krankenhausleitung unter den interviewten Teilnehmer:innen verfolgte in den meisten Fällen eine dedizierte Digitalisierungsstrategie. Im Mittelpunkt dieser Strategie steht vor allem das Krankenhausinformationssystem (KIS), welches eine zentrale Rolle im Krankenhausalltag spielt. Die wichtigsten Treiber der Digitalisierung für das Management sind die Erwartungen an eine verbesserte Qualität der Patientenversorgung, während gleichzeitig die Kosten für Betriebsabläufe minimiert werden sollen. Darunter fällt auch die Überwindung von Personalengpässen. So bezieht sich die Aussage eines Teilnehmers darauf, dass trotz zukünftiger Personalengpässe eine gute Pflege sichergestellt werde müsste beispielsweise durch den Einsatz innovativer Technologien.

Eine der größten Herausforderungen, die vom Management identifiziert wurde, stellt gerade der Implementierungsprozess dar, der oft von Komplexität geprägt ist. Zudem spielt Datensicherheit eine wichtige Rolle, sowie die Kompatibilität verschiedener digitaler Lösungen. Außerdem wurden mehrheitlich Bedenken gegenüber einer ablehnenden Haltung der Krankenhausmitarbeiter:innen zu technologischen Neuerungen geäußert. Eine wichtige Erkenntnis dabei ist jedoch die frühzeitige Einbeziehung der betroffenen Mitarbeiter:innen nicht nur in den Entscheidungs- sondern auch den Implementierungsprozess, um für einen reibungslosen Prozessablauf und eine größere Akzeptanz und Bereitschaft den Wandel einzugehen zu sorgen. Dies kann eine ablehnende Haltung gegenüber neuen Prozessen und Technologien deutlich entgegenwirken.

Im Bezug auf die Folgen durch den Einsatz digitaler Lösungen sind die Interviewpartner sich einig, dass durch einen höheren Digitalisierungsgrad mehr Freiräume geschaffen werden können, als das diese vernichtet würden. Die freigesetzten Kapazitäten können so wiederum für einen verbesserten Behandlungsprozess eingesetzt werden, welches sich positiv auf die Gesamtqualität der Patientenversorgung auswirkt. Insgesamt steht die Krankenhausleitung einer Digitalisierung und die Implikationen für den Alltag im Krankenhaus sehr positiv gegenüber, dennoch beziehen sich die größten Bedenken auf den Prozess der Implementierung.

Die Perspektive der Beschäftigten

Unter den Teilnehmer:innen der Befragung der Beschäftigten sind vor allem Pflegekräfte und Ärzte vertreten.

Die Annahme, dass insbesondere in der Pflege die Technikferne eine essentielle Herausforderung für das Vorantreiben von technischen Innovationen darstellt, wurde in der Befragung nicht bestätigt. Stattdessen äußert der Großteil der Befragten ein hohes Interesse an technischen Neuerungen und traut sich ebenfalls mehrheitlich einen selbstständigen Umgang mit technischen Geräten zu. So kann eine ablehnende Haltung gegenüber digitalen Innovationen dieser Gruppe nicht bestätigt werden.

Das Krankenhauspersonal sieht den größten Mehrwert von digitaler Technik in den Bereichen der Kommunikation, Informationsbeschaffung und Qualifizierung sowie der Qualität der Patientenversorgung. So steht die Nutzung von Datenbanken, die Diagnostik (Dokumentation von Befunden und Patientendaten ) besonders im Fokus.

Ein wichtiger Bereich mit hohen Digitalisierungspotenzial im Krankenhausalltag ist die Kommunikation und Zusammenarbeit. Das bezieht sich nicht nur auf die interne Kommunikation auf einer Station, sondern auch auf die Kommunikation zwischen verschiedenen Bereichen innerhalb des Krankenhaus. In fast allen Bereichen der Kommunikation überwiegt eine mündliche Kommunikation zwischen Beteiligten bzw. eine manuelle / handschriftliche Dokumentation. Die Mehrheit der Befragten sieht auch hier wieder einen großen Mehrwert durch das Einsetzen von digitaler Technik, um die Kommunikation zu vereinfachen und transparenter zu gestalten.

Als größtes Hindernis benennen die Teilnehmer:innen die Partizipation bei der Einführung neuer Techniken. Hier wird die mangelnde Beteiligung der Beschäftigten bei der Entwicklung von Produktlösungen und der Evaluation von neuen Techniken am Arbeitsplatz kritisiert. Insgesamt wird von der Seite der Beschäftigten allerdings bekräftigt, dass digitale Technik die eigene Arbeit erleichtere. Auch die Folgen von Zeitersparnis, Effektivität und einer verbesserten Patientenversorgung werden hier bestätigt und als positiv aufgefasst.

Fazit

Die Mitarbeiter:innen im Krankenhaus sind sich durchaus bewusst, dass digitale Technologien immer flächendeckender zum Einsatz kommen werden und dass diese ihre eigene Arbeit zukünftig immer stärker beeinflussen wird. Entgegen der Erwartungen löst dies kaum Besorgnis aus, sondern eher eine Erwartung für ein eindeutiges Verbesserungspotenzial. So wird neben der Erleichterung der eigenen Arbeit auch die verbesserte Patientenversorgung in den Fokus gestellt.

Dennoch gibt es auch Kritikpunkte bezüglich der Implementierungsprozesse. Um eine Effektivität der neuen Technologien zu garantieren, sollten insbesondere diejenigen, die mit den Tools alltäglich arbeiten frühzeitig in den Prozess der Entscheidungsfindung und der Evaluation verschiedener Optionen mit eingebunden werden. Dies garantiere einen ausreichenden Informationsaustausch und Qualifizierung, um für einen nahtlosen Übergang zu sorgen.

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Infos zur Studie: Die Umfrage wurde von Juni bis Oktober 2016 durchgeführt. Eine detaillierte Auswertung aller Ergebnisse können Sie hier nachlesen.

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